Skireise der 7. Klassen nach Brixlegg am Inn/Tirol: neue Fotos!

17.03. – 25.03.2017

Zu mitternächtlicher Geisterstunde startete der Bus in Richtung Brixlegg, wo wir nach staufreier, etwa siebenstündiger Fahrt ankamen –mehr oder weniger müde, aber voller Erwartungen.

Ein gutes Frühstück ließ die Lebensgeister erwachen und so fühlten wir uns stark genug, die Umgebung, sprich das nächste Einkaufszentrum, zu erkunden und uns mit Schokolade, Chips, Sonnencreme etc. einzudecken. Zurück im Jugendhotel bezogen wir die Zimmer, bevor es  an die Ausleihe der  im Vorfeld georderten Skier, Helme und Schuhe  ging:  Die ersten Gehversuche hatten wenig mit Eleganz zu tun … zu schwer war das, was man da an den Füßen mit sich schleppte.

Ganz nach dem Geschmack der Jugend gab es zum Abendessen riesige Teller beladen mit Pommes mit Ketchup und Fleischspießen. Da ein voller Bauch erfahrungsgemäß friedlich stimmt, sanken die müden Geister nach kurzer Nacht und langem Tag zeitig in ihre Betten.

Ab dem folgenden Tag hieß es allmorgendlich spätestens um 6.30Uhr aufzustehen, ab 6.45h zu frühstücken und um 7.50h „gestiefelt und gespornt“ im Skibus zu sitzen – meist fehlten aber hier noch die Mütze, dort ein Handschuh oder der Skipass…und wo war überhaupt der Zimmerschlüssel, der doch abgegeben werden sollte? Mit großer Geduld und einer Menge Humor wartete der Busfahrer – er hatte wohl schon Erfahrung – und brachte uns dann ins etwa 30 – 35km entfernte Skigebiet Kaltenberg/Hochzillertal.

Mit der Gondel ging es schließlich hinauf zur Bergstation auf etwa 1800m Höhe, von wo aus ein herrlicher Panoramablick die Herzen höher schlagen ließ. Die unterschiedlichen Leistungsgruppen folgten ihren Skilehrern zunächst an die Übungshänge und schließlich mit Schlepp- und Tellerliften bzw. Sesselliften zu den verschiedenen Abfahrten. „Da muss ich runter? Das schaffe ich niemals!“, mag manch einer gedacht haben, als die erste Fahrt mit dem Lift heil überstanden war und die allererste wirkliche Abfahrt bevorstand.
Begeisterung lachte aus ganz vielen Gesichtern, als sich alle zum Mittagessen in der Bergstation trafen und ihre Erfahrungen austauschten. Die Stärkung tat gut und nach angemessener Pause ging es zurück auf die Pisten.                                                                                                                                                          Fünf Tage Skikurs bei unterschiedlichsten Witterungsbedingungen: Regen, Nebel, strahlender Sonnenschein – Petrus hielt alles bereit. Spätestens ab dem späten Vormittag wurde der Schnee sulzig und damit das Skilaufen entsprechend schwierig und anspruchsvoll.  Der Begeisterung tat das alles keinen Abbruch, das Lob der Skilehrer und die Lernerfolge waren Motivation pur. Als dann der größte Teil der Truppe nicht nur die blauen und roten Pisten gefahren war sondern auch mindestens eine schwarze Abfahrt gemeistert hatte,  strahlte Stolz aus allen Augen. Einige wuchsen über sich selbst hinaus und übten, übten, übten – aller Erschöpfung zum Trotz. Vor allem ihnen gebührt Bewunderung und Respekt, denn diese Schüler/innen haben viel Positives  über sich selbst erfahren.

Meist kehrten wir gegen 16 Uhr ins Jugendhotel zurück. Nach einer erfrischenden Dusche stand der Sinn nach Freizeit und Erholung, bevor es mit Heißhunger zum Abendessen ging: Spaghetti, Pommes, Schnitzel, Currywurst – die ganze Woche ein Speiseplan im Sinne der meisten…! Ja, es gab Gemüse und auch mal Salat, aber vor allem letzteres fanden viele dann doch zu gesund.

Die Abendgestaltung: Gesellschaftsspiele, wichtige Unterredungen im ausgewählten Kreis auf den Treppenabsätzen zwischen den Stockwerken…, gegenseitige Zimmerbesuche…, Nachlaufspiele in den Fluren und Treppenhäusern…, Suchspiele nach Socken, Wäschestücken oder auch Geldbeuteln…, konspirative Wanderungen über den Balkon in andere Zimmer…aber auch echte Wanderungen standen auf dem Abendprogramm. Die erste führte nach Rattenberg,  einer pittoresken mittelalterlichen Stadt mit intaktem Stadtkern und imposanter Festungsanlage.  Im 15./16. Jh. erlebte die Stadt am Inn als Hafen- und Zollstation ihre Blütezeit. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie verlor der Fluss als Transportweg an Bedeutung und Rattenberg sank in den Dornröschenschlaf. Dank der Quarzvorkommen entwickelte sich die Glasbläserindustrie, Rattenberg ist auch heute noch Glasbläserzentrum.
Bei unserem Besuch  hatten die Läden schon geschlossen, sodass eine kleine Gruppe ein zweites Mal dorthin wanderte, um in einer der vielen Glasbläsereien schöne und geschmackvolle Mitbringsel zu kaufen.

Die zweite Wanderung, eine Fackelwanderung, führte uns durch das nächtliche Brixlegg zum Clubhaus der „Stockeisschützen“, wo uns eine Einführung in diese Sportart erwartete und wir in verschiedenen Gruppen gegeneinander antraten. Allerdings sausten unsere Geräte nicht über Eis, sondern über einen Spezialbeton, dessen Oberfläche sehr glatt ist und auf dem die sehr sehr schweren Stöcke mit beeindruckendem Tempo dahinsausen und … zumindest bei uns Anfängern… manchmal auch da ankamen, wo sie ankommen sollten. Mit dem Gefühl, ungleich lange Arme zu haben, ging es zurück zum Hotel.

Es war eine gute Woche!

Christina v. Bartenwerffer, Idstein, 17.04.2017

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