Wir, die Klasse G7B, haben am Mittwoch, den 18.4.2018 einen Ausflug zum ZDF nach Mainz gemacht, um einen weiteren deutschen Fernsehsender kennen zu lernen, nachdem wir schon in Frankfurt beim wesentlich kleineren Hessischen Rundfunk waren.
Wir hatten eine sehr nette Führerin namens Tanja Hess. Sie hat uns viel über das ZDF erzählt. Das ZDF, also das Zweite Deutsche Fernsehen, ging zum ersten Mal am 1. April 1963 auf Sendung. Es beschäftigte sich von Anfang an mit den vier Bereichen Information, Kultur, Beratung und Unterhaltung. Es war aber damals noch in Eschborn. Seit 1967 sendet das ZDF in Farbe und seit Dezember 1984 aus den Sendestudios in Mainz. Das ZDF Gelände ist eine Million Quadratmeter groß und befindet sich in Mainz auf dem Lerchenberg. Frau Hess zeigte uns eine nachgebaute Miniaturversion des Areals. Ich hätte nicht gedacht, dass es so groß ist und aus so vielen unterschiedlichen Gebäuden besteht. Da gibt es beispielsweise das Verwaltungs- und Redaktionsgebäude, das Sendebetriebsgebäude und das Nachrichtenstudio, um nur ein paar zu nennen.
Beim ZDF sind etwa 3.500 festangestellte und 4500 freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. Ein Drittel davon arbeitet in der Verwaltung, ein Drittel in Produktion und Technik und ein Drittel arbeitet in der Redaktion. Das ZDF besitzt 16 Inlandstudios und ein Hauptstadtstudio in Berlin, dazu kommen noch 18 Auslandskorrespondenzen. Der Chefintendant des ZDF ist Dr. Thomas Bellut. Er ist der verantwortliche Geschäftsführer und leitet das ZDF. Der Chefredakteur ist Dr. Peter Frey. Die Redaktionen sind zuständig für die Inhalte der verschiedenen Sendungen. Damit eine Nachricht bei heute wirklich gesendet wird, brauchen die Redakteure erst zwei Quellen, die die Nachricht bestätigen, damit keine Lügen veröffentlicht werden. Deshalb sollte man Informationen aus dem Internet nicht einfach glauben, sondern immer hinterfragen. Das ZDF gehört zu den öffentlich- rechtlichen Sendern und wird vor allem finanziert durch die monatlichen
Rundfunkgebühren (17,50 €), die wir zahlen müssen. Nur ein kleiner Teil des Geldes stammt aus Werbeeinnahmen. Deshalb muss das ZDF auch nur 20 Minuten Werbung am Tag senden und nicht wie zum Beispiel der Sender Pr07, der völlig von den Werbeeinnahmen abhängig ist, 288 Minuten, also 4,8 Stunden.
Zur „ZDF-Familie“ gehören noch weitere Sender: KIKA, ein Kinderkanal ohne Werbung und Gewalt, 3sat, dort wird gemeinsam gesendet mit den deutschsprachigen Sendern ARD ,ORF (Österreich) und SRG (Schweiz), arte, ein deutsch-französischer Kulturkanal und Phoenix, der Ereignis- und Kulturkanal von ARD und ZDF, um die wichtigsten zu nennen. Daneben gibt es noch kleinere Sender wie ZDF-NEO, ZDF-INFO, usw.
Wir haben ein paar Gebäude näher kennengelernt und wissen jetzt, was dort passiert. Im großen Hochhaus befindet sich die Verwaltung. Im Sendebetriebsgebäude befinden sich drei Studios. In Studio 3 ist das Aktuelle Sportstudio untergebracht. Es hat auch Platz für Zuschauer. Im Sendezentrum 1 läuft die heute Nachrichtensendung. Sie existiert seit Oktober 1973 und fängt um 19 Uhr an. Sie ist immer live. Außerdem werden von dort das heute-journal, das Mittagsmagazin, logo und das Wetter gesendet. Gerade wenn Eilmeldungen kommen, muss in allen Nachrichtenstudios virtuell gearbeitet werden können. Darum sind dort alle Wände grün für sogenannte „Greenscreen-Aufnahmen“. Vor diesen Wänden, die ganz besonders ausgeleuchtet werden, kann man Personen vor jeden Hintergrund stellen, der eingeblendet wird. Das macht man beispielsweise bei der Wettervorhersage. Die Sprecher stehen heutzutage einfach nur vor einer grünen Wand (früher war sie blau), die Wetterkarten sieht also nur der Zuschauer. Deshalb zeigen die Meteorologen auch manchmal ungenau oder in eine falsche Richtung, da sie nur eine ungenaue Ahnung haben, wo sich was befindet. Ich hoffe, ich habe das so richtig erklärt. Auch Harry Potter wird im Film unsichtbar, wenn man ihm eine grüne Decke überwirft, das ist dann sein „Unsichtbarkeitsumhang“.
Mittlerweile gibt es ein neueres Nachrichtenstudio, das moderner und mit neuester Technik ausgestattet ist. Es liegt nahe beim Sendezentrum 1. Im Sendezentrum 2 sitzen Programme wie arte und ZDF-Kultur.
Das ZDF hat auch einen großen Außenbereich für Freiluftveranstaltungen. Dort findet im Sommer der ZDF-Fernsehgarten statt. Das Gelände wirkt meiner Meinung nach im Fernsehen bedeutend größer als es ist. Interessant waren auch die Studios, in denen die Drehscheibe und ZDF Spezial gedreht werden und der Bericht, in dem wir Näheres über Klaus Kleber und Marietta Slomka erfahren haben. Ich war auch sehr beeindruckt von den vielen Kameras in den Studios, mit denen Filme, Reportagen usw. aufgezeichnet werden. Diese Kameras unterscheiden sich völlig von den Kameras, die wir besitzen. Die teuersten kosten zwischen 130.000 und 160.000 €.
Wir durften uns auch die Bild- und Tontechnik ansehen. Zu jedem Studio gibt es eine eigene Bildregie. Auf ganz vielen Bildschirmen verfolgen die Regisseure die Bilder der Kameras und bestimmen, was gezeigt wird. Sie sorgen dafür, dass alles beim Drehen zusammenpasst und können im Notfall eingreifen.
Dann war die Führung beendet. Der Besuch war sehr informativ und hat viel Spaß gemacht. Wenn ich jetzt vor dem Fernseher sitze, weiß ich viel mehr über die Dinge, die im Hintergrund einer Sendung oder eines Filmes ablaufen und habe eine Vorstellung, welche Technik dafür benutzt wird.
Gloria Paß