Zeitzeugengespräch

Zeitzeugengespräch in Kooperation mit der jüdischen Gemeinde Wiesbaden

Passend zu unserem momentanen Thema im Geschichtsunterricht bekamen interessierte Schüler*innen der G10b am 10.02.21 die Möglichkeit, mit einer Auschwitz-Überlebenden in Kontakt zu treten. Im Zuge einer Videokonferenz berichtete uns die 90-Jährige Eva Erben von ihrem Leben während der NS-Zeit.

Als Kind jüdischer Eltern wuchs sie in Prag auf und verbrachte dort eine zunächst sorglose Kindheit. 1941 wurde sie mit ihren Eltern in das KZ-Theresienstadt deportiert, 1944 kam sie nach Auschwitz. Dort wurde ihr Vater ermordet, die Mutter starb schließlich auf dem Todesmarsch in den Westen. Wie durch ein Wunder überlebte die damals 14-jährige zwei Konzentrationslager. Nach Kriegsende kehrte sie in ihre Heimatstadt Prag zurück, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Gemeinsam wanderten beide schließlich nach Israel aus.

Auch heute lebt Eva Erben noch in Israel und erzählt als Zeitzeugin über die grausame Zeit des Nationalsozialismus. Sie sieht es als besonders wichtig an, so vielen Menschen wie möglich von ihren Erfahrungen zu berichten und über die Verbrechen der NS-Zeit aufzuklären.

Besonders beeindruckt waren wir alle von Eva Erbens Optimismus und Lebensmut, trotz der Grausamkeiten, die ihr als Jüdin während des Zweiten Weltkriegs widerfahren sind. Wir würden jedem ein Gespräch mit Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden empfehlen, gerade da solche Gespräche vermutlich nicht mehr lange möglich sein werden.

 

Persönliche Statements der Schüler*innen und Herr Ohl:

„Eva Erben ist eine unglaublich bewundernswerte, starke und inspirierende Frau und ihre Geschichte ist emotional sehr berührend. Das Gespräch war wahnsinnig bereichernd, interessant, ehrlich und offen und hat einem nochmals vor Augen geführt, wie gut es einem eigentlich heutzutage geht und wie glücklich man sich mit seinem Leben schätzen kann.“ – Julia

„Ich fand das Zeitzeugengespräch mit Eva Erben sehr faszinierend. Sie hat sehr viele tragische, aber auch schöne Geschichten erzählt, die sehr inspirieren.“ – Sofie

„Es war sehr Interessant, Erfahrungen einer Zeitzeugin über dieses Ereignis direkt erzählt zu bekommen. Des Weiteren gab sie uns auch gute Ratschläge für unser restliches Leben.“ – Samuel

 

„Frau Erben hat mich sehr fasziniert. Ihre positive Lebenseinstellung ist bewundernswert, trotz ihrer schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Sie hat mich positiv beeinflusst und ihre Ratschläge für das Leben nehme ich auf jeden Fall auf meinem Weg mit.“ – Chrisoula

„Ich bin sehr dankbar, dass ich am Gespräch mit Eva Erben teilnehmen durfte. Ihre Lebensgeschichte hat mich zutiefst beeindruckt und berührt und nochmals dazu ermutigt, mich weiterhin gegen jede Art von Antisemitismus einzusetzen.“ – Anna-Sophia

„Am meisten hat mich an Frau Erben ihr Lebensmut und ihre positive Sicht aufs Leben beeindruckt!“ – Herr Ohl

An dieser Stelle noch einmal Danke an die Jüdische Gemeinde Wiesbaden und Herr Ohl, die das Gespräch organisiert haben.

 

Wen die Lebensgeschichte Eva Erbens weiter interessiert, kann sich unter folgendem Link gratis eine Dokumentation über sie ansehen:

Zum Glück gab’s diese Kuh – ZDFmediathek

Frame.io Die Langversion

Auch eine Autobiographie kann hier erworben werden:

Mich hat man vergessen (kartoniertes Buch) | Buchhandlung Sommer (buchhandlung-sommer.de)

 

Von Anna-Sophia

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