Theißtalschule meets Sunshineproject in Dehli via Lufthansa

Als ich erfuhr, dass mein dritter Trainee-Flug als Flugbegleiterin für die Lufthansa nach Delhi geht, wartete ich nicht lange und besorgte mir die sogenannte „Layover-Infos“, in welcher man alle Informationen findet, die man braucht, um sich in der fremden Stadt und in der kurzen Zeit ein wenig orientieren zu können. Hier erfuhr ich vom Sunshine Project in New-Delhi, welches von der HelpAlliance, einer Stiftung der Deutschen Lufthansa gefördert wird. Das Sunshineproject unterstützt Straßenkinder, indem es ihnen den Schulbesuch ermöglicht, zum Beispiel durch das Bereitsstellen der Schuluniform, durch das Zahlen der Schulgebühren und die Versorgung mit Schulmaterial, Essen und Kleidung.

Ich besuchte die Website des Projektes und las etwas von mehr als 100 Kindern, die über das Projekt betreut werden und die sich durch die Hilfe von Bildung eine Zukunft fernab des Lebens auf der Straße ermöglichen können.

Spontan fragte ich Kuku, den Initiator der Organisation, ob ich ihn besuchen dürfe und er lud mich ein und organisierte sogar den Transport vom Hotel zum Projekt. Natürlich möchte man so eine Organisation nicht mit leeren Händen besuchen, also fragte ich meine Freundin Nadja Manns, Lehrerin an der Theißtalschule Niedernhausen, ob sie mir helfen könne, Spenden für die Kinder zu sammeln. Sie ließ sich genauso schnell begeistern wie ich und griff das Thema in ihrer 6. Klasse auf. Sie erzählte von Kuku Arora und den vielen Kindern, denen er den Schulbesuch ermöglicht. So war eine Spendenaktion in der Klasse 6Ga der Theißtalschule geboren.

Die Schüler schrieben gemeinsam einen Brief, sammelten Kleidung, Spielzeug und Schulsachen, sie signierten gemeinsam einen Fußball und organisierten einen Trikot-Satz, den sie gemeinsam mit ein paar Fußballschuhen spendeten, so dass der SV Niedernhausen nun auch in New-Deli Tore schießt. Niemals hätte ich erwartet, dass so viele Spenden zusammen kommen, doch ich reiste voller Dankbarkeit diesen Schülern gegenüber und zwei bis zum Anschlag vollgepackten Koffern nach Indien.

Am Tag meines Aufenthaltes wurde ich dann von einem der berühmten TukTuks zum Projekt gefahren und kam aus dem Staunen nicht raus: Kuku Arora betreut gemeinsam mit ein paar wenigen Helfern genau 167 Kinder! Er erzählt von der Elternarbeit, die nötig ist, um manche Kinder überhaupt in die Schule schicken zu können, weil die Eltern aus religiösen oder finanziellen Gründen ihre Kinder im Haushalt oder bettelnd auf der Straße beschäftigt wissen möchten. Er erzählt von Talenten, die Klassen überspringen, für internationale Unternehmen arbeiten oder Marktleiter geworden sind. Er erzählt von den Ängsten der Menschen, dass  die unteren Schichten „ihnen etwas wegnehmen könnten“, wenn sie zur Schule gingen, er erzählt, dass er ohne Spenden nicht arbeiten kann und hofft, weitere Spender zu finden, die regelmäßig einen Betrag überweisen, mit dem er rechnen und arbeiten kann. Er erzählt von den kleinen und den großen Kindern, von den Mädchen und den Jungen, die jeden Tag nach der Schule zum Sunshineproject kommen und hier essen, lernen, spielen und Hausaufgaben machen sowie Nachhilfe bekommen – bis sie abends zurück zu ihren Eltern gehen, wo sie schlafen und leben. Das kann überall sein. In einem Zelt am Straßenrand, in einer Barracke, auf einer Verkehrsinsel, am Bahnhof.

Ich bin wirklich beeindruckt von Kuku. Er ist ein fröhlicher Mensch und tut alles, damit „seine“ Kinder das auch sind. Er weiß um die Dinge, die sie bereits gesehen haben und was diese Geschehnisse aus einem Kind machen können – einen viel zu früh erwachsen gewordenen Menschen. Doch als ich die Kinder kennenlerne (und sie auch mit jenen Kindern vergleiche, die ich einige Stunden zuvor beim Betteln oder Verkaufen von Schmuck auf dem Markt erlebt habe), sehe ich, dass sie etwas haben, worauf sie Stolz sind. Sie sind Kinder und sie gehen zur Schule. Ein Mädchen möchte Herzchirurgin werden und den Armen helfen, einer der Jungs liebt Englisch und möchte unbedingt die Welt bereisen. Sie haben Träume, also haben sie auch eine Zukunft und etwas, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen, um die Schule zu besuchen.

Ich möchte Frau Manns und ihrer Klasse 6Ga der Theißtalschule Niedernhausen an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihre Unterstützung danken!!!

Melanie Zwerger, Flugbegleiterin Lh


Sollten auch Sie das Sunshineproject unterstützen wollen, so gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Die Kinder freuen sich über jede Zuwendung. Bitte glauben Sie nicht, daß eine kleine Spende hier nichts bewirken kann. In Indien sind 10€ mehr wert als in Deutschland. Ab einem Spendenbetrag von 25€ wird Ihnen bei Angabe Ihrer Adresse auf dem Überweisungsträger eine Spendenquittung am Ende eines Kalenderjahres zugestellt.

Die HelpAlliance hat dem Sunshineproject freundlicherweise ein kostenloses Spendenkonto eingerichtet. Von dort wird Ihre Spende ohne den Abzug von Verwaltungskosten – also IN VOLLER HÖHE – an das Projekt weitergeleitet. Wichtig dabei ist, dass Sie das Sunshine Project im Verwendungszweck erwähnen. Nur so kann Ihre Spende zugeordnet werden:

Help Alliance e.V.
Verwendungszweck „Sunshine Project“
Frankfurter Sparkasse 
Kontonummer 200 076 981 – BLZ 500 502 01
IBAN DE44 5005 0201 0200 0769 81
BIC HELADEF 1822

Kuku mit Spenden und einem Klassenfoto der 6Ga

Kinder des Sunshineprojects mit Spielzeug  der Klasse 6Ga

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